Verein
Geschichte des ASV Aachen
 

Kapitel 2

(das zweite Lustrum)
1966 bis 1970

Rursee, See-Randweg (Schilsbachstraße)

1966 war der Seerandweg (Schilsbachstrasse) in einem ca. 15 m langen Bereich abgebrochen bzw. durch hangseitiges Wasser weggerutscht, so dass die Grundstücke von ABC bis ASV nicht mehr mit dem Auto erreicht werden konnten.
Eine Pioniereinheit der Bundeswehr setzte dieses Wegestück wieder instand.

 

Anliegerkosten und Prozess beim OVG

1967 verlangte die Verbandsgemeinde Kesternich über das Amt für Flurbereinigung hohe Anliegerkosten für die Benutzung des Seerandweges, obwohl nach der Grundstückszuweisung in einem Informationstermin beim Flurbereinigungsamt ausdrücklich betont worden war, dass der ASV zu keinen Anliegerkosten verpflichtet sei, weil der Weg hauptsächlich zur Holzlagerung und zur Holzabfuhr genutzt werde.
Der ASV und die anderen Anliegervereine legten dagegen Berufung ein. Die Verhandlung fand bei der Spruchstelle NRW des Amtes für Flurbereinigung statt. Die Berufung der Anliegervereine wurde jedoch am 6.6.1967 verworfen bzw. abschlägig beschieden.
Daraufhin erhob der ASV am 20.6.1967 Klage beim Oberverwaltungsgericht in Münster (OVG).
Nach umfangreichen Schriftverkehr und einer Verhandlung vor Ort wurden in einem Vergleich vom 9.10.1969 die Unterhaltungskosten für normale Beanspruchung wie folgt verteilt:
10% Gemeinden Rurberg, Steckenborn und Strauch,
5% Talsperrenverband Eifel-Rur,
die restlichen Kosten die Grundeigentümer und Vereine, die den Weg nutzen ohne Eigentümer zu sein.
Für die Kosten durch weitergehende Beanspruchung (insb. Holztransporte) wurde eine detaillierte Regelung gefunden.

 

Zugvogelbau in Sandwichbauweise

Auf der "ASV-eigenen Werft" im Keller des Audimax wurden Schwert - Zugvögel in Sandwichbauweise zunächst als Privat-Boote für ASVer gebaut. Erst 2 Jahre später entschoss sich der ASV auch Vereinsboote aus der Form zu bauen. Das wurde möglich durch Materialspenden von einigen Alten Herren.

 

1. Stegerweiterung

Spenden von verschiedenen AHs ermöglichten die erste Steg-Erweiterung von 8 auf 12 Boxen. Auch diese Erweiterungsteile wurden am Wildenhof gebaut, zum Grundstück "geschippert" und dort montiert.

1969 wurde eine dritte Stegerweiterung (um 8 Boxen) wegen der vielen neuen Boote (vor allem S-Zugvögel) notwendig und durch Spenden möglich.
Die insgesamt 20 Boxen waren nunmehr in einer U-Form auf zwei Arme verteilt.

Stegerweiterung Stegerweiterung

 

 

Das erste ASV Seeschiff, ein Trimaran

 

Aquis Granus I Viele ASVer drängten auf den Kauf eines Seeschiffes. Der Verein hatte kein Geld und nach umfangreichen Debatten setzte man sich ein Limit von 20.000 DM für ein seegängiges Schiff. Eine Umlage bei allen Mitgliedern von 250,- DM sowie ein Zuschuss von Stadt und Land erlaubten schließlich den Kauf eines Trimaran in Hoorn (Holland), den man nach vielem Suchen aufgetrieben hatte.

 

Seereisen

Die ersten Seereisen mit dem Trimaran "Aquis Granus" verliefen ohne Zwischenfälle. Bei der dritten Seereise mit E. v. Schulz als Skipper brach eine der Traversen. Mit viel Mühe wurde das Schiff nach Alsmeer gebracht und in einer Halle gelagert.
In Aachen wurden neue Traversen gebaut und mit einem Bootshänger nach Alsmeer gebracht. Der Einbau dauerte ca. 4 Tage einschließlich Spachteln und Anstrich. Er lockte viele holländische Zuschauer an. Danach wurden auf der AG I ständig große Reisen unternommen. Als Trimaran war er überall ständig von Schaulustigen umlagert, denn Dreirumpfboote waren zu dieser Zeit noch ziemlich ungewöhnlich in unseren Gewässern.
In Oostende verlangte der Hafenmeister dreifache Hafengebühr. Es war schwer, ihm klarzumachen, dass es nur ein Schiff war und auch nicht mehr Platz wegnahm als einige dickbäuchige "Bummboote" in der Nachbarschaft.