Verein
Geschichte des ASV Aachen
 

Kapitel 3

(das dritte Lustrum)
1971 – 1975

Rursee-Ereignisse

 Rursee trockengefallen1971 war der Rursee trocken gefallen. Nur das alte Flussbett führte noch Wasser. Erst 1973 wird der Wasserstand wieder als passabel bezeichnet.
Der Wasserverband nutzte die Gelegenheit zu Reparaturarbeiten an der Staumauer.
Bei den Säuberungsarbeiten - so wurde berichtet - fand man vor der Staumauer ein englisches Bomberflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg mit voller Ladung, d.h. mit Spezialbomben zur Sprengung der Staumauer.
Einige ASVer fanden auf dem trocken gefallenen Seeboden verschiedene Sachen wieder, die sie vom Boot aus verloren hatten, z. B. Uhren, Ringe etc.
Auch zwei Anker kamen wieder zum Vorschein. Denn in den ersten Jahren - vor dem Erwerb des Grundstücks — hatten mehrere, der vom ASV genutzten Boote während der Woche am Wildenhof vor Anker liegen müssen. Das Tauwerk aus Naturfasern war gegen Verrottung nicht immun und "brach" nach relativ kurzer Zeit.

 

Clubheim in Aachen

Ende 1971 musste der ASV aus seinem Clubhaus (Etage) in der Eilfschornsteinstrasse ausziehen, weil das Haus Anfang 1972 abgerissen werden mußte (Erweiterung von Institutsgebäuden der TH). Danach vagabundierte der ASV einige Jahre herum, z. B. im Bierkeller der Katholischen Hochschulgemeinde. Später, 1976 bis 1977, gab es eine Etage in der ehemaligen Molkerei Dr. Gatzweiler, die damals Gatzweilers Milchbrauerei genannt wurde und heute Bestandteil einer Kneipe ist. Es sollte bis 1984 dauern, bis der ASV ein neues Clubheim in der Pontstrasse 110 fand.

 

Bemühungen um ein eigenes Haus

Es wurde ein Gremium berufen, das sich mit dem Thema "neues Clubhaus" befassen sollte. Man war der Meinung, dass ein eigenes Haus trotz der beschränkten ASV Mittel mit Hilfe von Landesmitteln finanzierbar und die beste Lösung sei. Der geplante "Neubau" Ecke Augustinerbach/Eilfschornsteinstrasse (EG: ASV Clubräume, 1. u. 2. OG: Studentenbuden) scheiterte an den Forderungen des Verkehrsdezernates der Stadt Aachen, das am Augustinerbach einen 3 m breiten Streifen als Verkehrsfläche (Abbiegespur) forderte. Damit war eine sinnvolle Nutzung für ASV Zwecke nicht mehr machbar.

 

Trennung vom HIFL

Das Hochschul Institut für Leibesübungen forderte vom ASV nicht nur Sportstudenten auszubilden, sondern alle TH-Angehörigen, die eine solche Ausbildung wünschten.

Dieser Forderung musste der ASV widersprechen. In mehreren Gesprächen mit Direktor Müller vom HIFL wurde deutlich gemacht, dass für ein solches Unternehmen nicht genügend Ausbilder zur Verfügung stehen würden und die beiden Hochschul-Piraten Bora und Scirocco nicht ausreichen würden.
Der ASV trennte sich danach vom HIFL und gab die gut gepflegten Holzpiraten zurück. Sie vergammelten nach wenigen Jahren vollends und gingen den Weg zum Schiffsfriedhof.

 

Aquis Granus I, das Ende des Trimaran

Vor der Indienststellung bekam der Trimaran einen neuen Außenanstrich sowie einen neuen Unterwasseranstrich. Auch die Bilge wurde überholt, die Fenster neu eingekittet und die Kajüte innen weiß lackiert.

23.5.1971 gab es eine schwere Havarie im englischen Kanal. Die Aquis Granus I wurde von einem französischen Seitentrawler (Puymorens) gerammt. Gott sei Dank wurde dabei niemand ernsthaft verletzt. Erst 1973 konnten die zähen Verhandlungen mit den Versicherungen, Lloyds London (Aquis Granus I) und dem Versicherer des Trawlers (Puymorens), abgeschlossen waren. Die Gesamtentschädigung betrug 42.953,00 DM.

 

Das neue Seeschiff, die AG II,

Am 9.10.1971 wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Kauf der Zeezot van Veere als neues Vereinsschiff beschlossen. Gleichzeitig mit der Bezahlung der letzten Rate wurde am 15.4. 1972 die Zeezot van Veere auf den Namen Aquis Granus II getauft. Taufpatin war die "Alte Dame" Hilde Sack.
Vorausgegangen war ein zweimonatiger Einsatz weniger ASVer und Gäste, um das Schiff seeklar zu machen. Wobei vor allem die Überholung der gesamten Bilge im Vordergrund stand.
Der Tiefgang - offiziell 2,25 m - erforderte ein Umdenken bei der Navigation, denn der Trimaran hatte (ohne Steck-Schwerter) dagegen nur 60 cm.
Zur Unterhaltung des Schiffes errechnete der Schifferrat eine Charter von DM 45,00/Tag und Schiff, wobei Gäste 12,00 DM/Tag zahlen mußten.
1972 legte die AG II eine Strecke von insgesamt 8305 sm durch Salzwasser zurück.

 

Die alte Amme und ihr trauriges Ende

 Amme Amme beim Kranen

Am 10.11.1974 stürzte die Amme mitsamt dem Kran des Aachener Bootsclubs - der beim Heben gebrochen war - auf die Klippen und zerschellte. Eine Reparatur war nicht mehr möglich. Im Bulleye Nr. 8 erschien ein wehmütiger Nachruf. Die "Amme" war nicht mal 50 Jahre alt geworden und hatte natürlich "Abraham" noch nicht gesehen.

 

Die neue "Amme"

 Amme II (Riss)

Ein Jahr ohne "Amme" war für die ASVer ein Jahr voller Trauer und so wurde nach längerer Suche im Oktober 1975 eine neue Amme gekauft. Diesmal war es ein Folkeboot, das 1962 auf der Schlichtingwerft in Travemünde gebaut worden war.