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Cowes Week

Cowes (GB), August 2017

Feld

Die Cowes Week begann für die neue Crew dieses Jahr in Hamble. Am Samstagmittag ging es für die Aquis Granus zunächst einmal über den Solent zu ihrem neuen Liegeplatz in Cowes, wo wir den Tag bei gutem Essen ausklingen ließen. Der Sonntag begann für uns relativ entspannt, da beschlossen wurde, diesen zum Üben zu nutzen, statt zu starten. Nach sechs Stunden Manövertraining kehrten wir nach Cowes zurück.

Der erste Regattatag für uns begann dann wie jeder Tag danach und jede frühe Unternehmung der AG4 mit einem fröhlichen: „Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein...“ Bei schönem Wetter legten wir einen guten Start in der Class Zero hin. Bis auf die ASVer aus Berlin, die mit ihrer Walross an den Start gingen, waren alle anderen Teilnehmer Profi-Crews. Nach der ersten Tonne zeigte sich, dass uns ohne den A3 auf dem Vorwindkurs Quadratmeter fehlten, weshalb wir die gute Position nicht halten konnten. Trotzdem hat sich die Crew nicht unterkriegen lassen und mit guter Laune und Spaß am Segeln den Tag zu einem tollen Segeltag gemacht. Als die Ergebnisse bekanntgegeben wurden, konnten wir zumindest sagen, dass wir vor unseren Verbandsbrüdern lagen. Am Abend wurde dann zum ersten Mal Cowes besichtigt, das im Trubel der Regatta mehr einem Festival glich, als einem malerischen kleinen Städtchen.

Der Start am zweiten Tag lief zwar nicht ganz perfekt, war aber trotz allem wieder ein spektakuläres Erlebnis. Dank der neuen Lackierung kamen häufiger Presseboote vorbei, um Fotos zu machen und auch die eigene Crew konnte sich verzückte Ausrufe über den blauen Rumpf nicht verkneifen: “Ich werd’ zum Zwulch, is’ das schön!“. Der S2 brachte uns auf gut gelegenen Vorwindkursen näher an die Zeiten der Profis heran – jedoch auch die Walross, sodass wir uns den Berlinern in der Wertung geschlagen geben mussten.

Vom Schönwettersegeln mussten wir uns am dritten Tag dann verabschieden. Die Regattaleitung hatte aufgrund von Schwerwetter mit 30 bis 35 Knoten Wind sämtliche Starts abgesagt – bis auf die fast40+s, ORC 0 und Triple Crown Klassen. Mit doppelt gerefftem Groß und G4 ging’s über die Startlinie, die diesmal noch durch die eintreffenden Volvo Ocean Racer bereichert wurde. Das Feld blieb dicht zusammen, da die leichteren Racer durch die Wellen weiter zurückgeworfen wurden. Hier habe ich auf der Kante mal wieder erlebt, wie sehr Regen doch weh tun kann, wenn er einem mit über 50km/h ins Gesicht peitsch und wie er einfach nur nass ist, wenn man auf Vorwindkurs dahinrauscht und den wahnsinnigen fast40+s zusieht, die unter Gennaker zur abhebenden Rakete werden. Erst im Hafen konnten wir uns von diesem adrenalingeladenen Tag wieder erholen.

cowessteg hafen

Der Vierte Tag begann so, wie der dritte geendet hat: im Regen. Also ab ins nasse Ölzeug und raus zur Startlinie. Beim Setzen des Großsegels wurde dann klar, dass das vordere Reffauge des zweiten Reffs ausgerissen war. Daher wurde entschieden, lieber nicht zu starten, sondern das Segel in Cowes schnellstmöglich zum Segelmacher zu bringen. Während ein Teil der Crew sich um das Großsegel kümmerte, segelt der Rest der Crew nach Hamble, um Ersatzteile anzunehmen die über Umwege durch die Haspa geliefert worden waren. Abends bekamen wir Besuch von Teilen der Berliner Crew, die sich das Schiff anschauen wollten und auf ein Bier eigeladen wurden.

Bei nun wieder besserem Wetter begann der vorletzte Tag mit einem malerischen Start. Der Kommentar des Vorschiffs „Das könnte jetzt ein bisschen zu früh gewesen sein“ wird geflissentlich überhört, da sämtliche anderen Starter ebenso früh dran waren.  So nahm das Rennen seinen Lauf und die Manöver der inzwischen sehr gut eingespielten Crew liefen fast immer perfekt ab. Auf Vorwindkursen mit Sonne zeigte sich der Solent von seiner freundlichen Seite. Nachmittags wurde aber leider klar, dass wir, wie die meisten anderen auch, zu früh gestartet waren. Entschädigt wurden wir beim abendlichen Empfang für die Triple Crown und ORC Zero Klasse, bei welchem auch ein paar Segler des Volvo Ocean Racers MAPFRE zugegen waren, mit denen sich einige Crewmitglieder gut unterhielten.

Am für uns letzten Tag wurde auf Vorwindkurs bei Schönwetterbedingungen gestartet. Die Teile der Crew, denen die Party noch in den Knochen steckte, konnten sich auf der Kante im Sonnenschein erholen. Nach einer schönen Regatta im westlichen Solent kehrten wir zurück nach Hamble, wo die Woche begonnen hatte. Abends wurde an Bord gegrillt und das Feuerwerk über Cowes durch den Feldstecher bestaunt.

Am Tag der Abreise wurde die Aquis Granus dann für’s Fastnet Race, das direkt am nächsten Tag begann, vorbereitet und an die Nachfolgecrew übergeben. Alles in allem war die Cowes Week ein großartiges Erlebnis mit einer tollen Crew und wunderschönen Segeltagen. Definitiv ist die Cowes Week wieder eine Reise wert.