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Rückblick der diesjährigen Kurzstreckenregatta in England - Cowes Week 2019

Die diesjährige Cowes Week startete für uns am Freitagabend in Hamble, wo die ganze Crew nach und nach auf verschiedenen Wegen anreiste. Die erste Nacht verbrachten wir nach einem kleinen Begrüßungsgetränk unter dem leisen Klimpern der Masten im Hafen in unseren Kojen und besprachen am nächsten Morgen die Pläne für den ersten Tag. Wir müssten an diesem Tag nach Cowes fahren und wollten ursprünglich einen Regattatrainingstag einlegen, der allerdings aufgrund des zu starken Windes doch in einer Motorfahrt nach Cowes und Basteln an der AG4 endete. Wir leerten unter anderem die Bilge und die Tanks, reparierten die Gänge der Steuerbord-Winsch und reinigten die Logge. Auch den für die Regatta nicht unbedingt benötigten Ballast trugen wir vom Schiff, um bestmöglich auf das Rennen vorbereitet zu sein. Um unser schönes blaues Schiff für das Rennen auch äußerlich vorzubereiten, tauchte Tobias Rätz sogar unter die AG4 und säuberte das Unterwasserschiff.

Inken, Patrizia, Nathaly, Julia und weitere Crewmitglieder glücklich auf der hohen Kante unserer AG4

Am nächsten Morgen weckte uns Nana Mouskouri mit „Guten Morgen, Guten Morgen, Guten Morgen Sonnenschein..“ durch unsere Lautsprecher in Cowes und wir besprachen um halb acht beim Frühstück das Vorgehen für den heutigen Tag. Da unser Trainingstag und auch alle Regatten am Tag davor ausgefallen waren, wollten wir an diesem ersten Regattatag gerne schon am Rennen teilnehmen. Schiffer Gerd Henßen entschied, dass wir langsam und noch konservativ ins Regattageschehen einsteigen würden, um der Crew Zeit zu geben, sich in die am Vorabend vergebenen Positionen einzufinden. Ein Team bereitete wie auch jeden Tag danach vor dem Ablegen die Segel und das Deck vor, während das andere Team der Crew unter Deck alles startklar machte, sodass wir um neun Uhr aus dem Hafen auslaufen konnten. Kurz vor dem Regattastart um 10:20, den wir allerdings am ersten Tag leicht verpassten, wurde über Funk die Route für die jeweilige Klasse durchgesagt. Diese schrieb unsere Navigatorin Inken Braunschmidt in Windeseile auf und besprach anschließend mit Skipper Henßen eine entsprechende Taktik für den Tag, denn ein paar Minuten danach ging es schon an den Start. In unserer Klasse starteten außer uns, der halben Crew der Furiosa sowie der Nachwuchsproficrew der Niederlande, der Van Uden, keine nicht-professionellen Segler/innen, sodass dies eine anspruchsvolle Regatta werden würde. Mit acht Seglern und fünf Seglerinnen und ganz verschiedenen Segelerfahrungen waren wir eine durchmischte Crew, die über die Woche sehr freundschaftlich zueinander fand.

Wir freuten uns auf die Herausforderung und das Zusammenwachsen und Zusammenspiel der Crew beim Segeln und hatten trotz des verspäteten Starts am Sonntag einen sehr schönen Segeltag mit viel Wind, grauem Himmel und leichtem Regen - klassischem englischen Wetter also. Durch die anderen Schiffe aus der eigenen Klasse, der IRC Zero, sowie denjenigen aus anderen Klassen war man auch nie alleine auf dem Wasser und konnte zwischen den Manövern die anderen Segler/innen gut beobachten. Im Hafen angekommen reparierten wir ein paar bemerkte Missstände, kochten zusammen und erkundeten abends Cowes. Diese Nachmittags- und Abendbeschäftigungen blieben uns auch die ganze Woche erhalten. Neben dem Flicken des mittlerweile sehr beanspruchten Großsegels und der Bordtechnik sowie der BNGs gab es immer etwas zu tun. In dem kleinen Städtchen wurde auch überall gewerkelt und es herrschte einiges an Trubel. Es gab überall Stände mit Segelzubehör, Essen und Getränken und drei verschiedene Bühnen mit wechselnder Livemusik. Durch die 1000 antretenden Schiffe bei der Cowes Week war einiges los und man hatte gute Möglichkeiten, auch andere Segler/innen kennenzulernen und sich auszutauschen.

Einige Crewmitglieder auf ihren jeweiligen Positionen unter Spinnaker auf Vorwindkurs während andere die konkurrierenden Schiffe im Blick behielten

Am nächsten Tag war das Wetter wieder regnerisch und wir mussten einige Zeit auf dem Wasser ausharren, bis der Start mit ausreichend Wind angesagt werden konnte. An diesem Tag schafften wir einen sehr guten Start und erreichten als neuntes Schiff die Ziellinie. Dienstag war schließlich „Ladys-Day“. Entsprechend trugen viele Crewmitglieder gestreifte Oberteile und Inken steuerte den gesamten Regattatag. Der Wind war konstant stark und die Sonne schien die gesamte Zeit über, was für die Crew und die Regattamotivation sehr förderlich war. Unser Schiffer Gerd übernahm an diesem Tag die Navigation und Taktik und wir schafften es als sechstes Schiff ins Ziel, da einige unserer Konkurrent/inn/en das Rennen abbrechen mussten. An diesem und allen folgenden Tagen waren wir als Crew schon gut eingespielt und konnten viel unter Spinnaker und Gennaker segeln, was uns unter Vorwindkurs bis zu 18 Knoten einbrachte. Außerdem konnten wir mehr und mehr im Regattafeld mithalten und gemeinsam mit den Schiffen unserer Klasse und denen der IRC 1, da wir oftmals gemeinsam starteten, die entsprechenden Tonnen umrunden. Am Tag darauf, dem Mittwoch, war das Wetter wieder sehr regnerisch und wir kamen alle ziemlich nass im Hafen an, was der guten Stimmung an Bord aber keinen Abbruch tat. Das Segeln war trotz dessen sehr aufregend und spannend und nach viel Teamarbeit, kleinen Brotpausen auf der hohen Kante und viel Motivation, die AG4 noch etwas schneller werden zu lassen, konnten sich alle etwas erschöpft, aber glücklich im Hafen ausruhen.

 Julia, Valerie, Jonas, Andreas und weitere sitzen motiviert im Luvtrimm auf der hohen Kante

Am fünften Tag stand uns wieder Schönwettersegeln bevor, da sich - bis auf ein paar kleine Wölkchen am Himmel - der strahlende Sonnenschein und der blaue Himmel perfekt an unser blaues Schiff anpassten. Der Freitag danach war dann wieder leicht bewölkt mit hin und wieder leichten Schauern, die uns aber als nun schon ein paar Tage erprobte Segler/innen der Cowes Week nicht mehr entmutigen konnten. Da es außer dem Wetter aber leider auch für die Crew an diesem Tag nicht ganz so gut lief und wir mit einigen Untiefen und Flauten zu kämpfen hatten und auch die Manöver nach der bis dato schon anstrengenden Woche etwas langsamer abliefen, mussten wir den Törn an diesem Tag  früher beenden und fuhren unter Motor etwas traurig aber unbeschadet in den Hafen zurück. Die leichte Enttäuschung legte sich am Abend bei ein paar Getränken und Musik aber schnell wieder und wir bestaunten nach einem umfangreichen Abendessen alle gemeinsam das Feuerwerk vom Deck der AG4.  

Der letzte Regattatag wurde extra gewertet und da außer uns niemand aus der IRC 0, 1 und 2 startete, waren wir mit unserem „distinct blue boat“ das Lieblingsobjekt der Fotograf/inn/en sowie der Reporter/inn/en und wurden von den kleinen Motorbooten immer wieder umrundet. Wir segelten dementsprechend als erstes Schiff über die Ziellinie und waren sehr zufrieden mit dem sehr schönen, windigen und sonnigen Segeltag und vergaßen durch die gute Zusammenarbeit an Bord schnell den schwierigeren vorherigen Tag. Nach der Überquerung der Ziellinie segelten wir direkt weiter nach Hamble, um unser Schiff für die nachfolgenden Crews vorzubereiten und die Regatta bei einem Abschiedsessen und Gin Tonics sowie Dark and Stormy Getränken ausklingen zu lassen. 

Die Cowes Week war eine sehr aufregende und spannende Regatta, die die Crew durch die benötigte Teamarbeit und auch die gemeinsame Arbeit am Schiff schnell zusammenschweißte. Wir fieberten beim Segeln mit und spielten uns auf den Positionen immer mehr aufeinander ein, sodass wir alles in allem sehr glücklich als sechstes von neun gesegelten und elf gemeldeten Schiffen die Regatta beendeten.